50 Jahre - die Geschichte des Festkomitees 

(übernommen aus dem Buch "50 Jahre FRK - Rheidter Karneval 1961-2011 eine Zeitreise in Wort und Bild)

Hinweis: Dieser Text ist veraltet und eine überarbeitete Version wird zeitnah an dieser Stelle veröffentlicht.

Die Geschichte des Festkomitee Rheidter Karneval e.V.: Nach einer Zeit von unregelmäßig durchgeführten Karnevalsumzügen sollten die zum Teil von Nachbarschaften und Interessengruppen organisierten Karnevalsveranstaltungen wieder unter Beteiligung der Rheidter Ortsvereine gestellt werden. Im Frühherbst 1961 trafen sich die Vertreter der ansässigen Ortsvereine in der Gaststätte „Bitstuben", (heute „Zum Trömmelchen") um eine ruhende alte Tradition wieder aufleben zulassen. Das Ziel sollte sein, wieder regelmäßige Karnevalsumzüge unter Mitwirkung aller Vereine durchzuführen. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde ein Komitee aus sechs Herren bestimmt, die den organisatorischen Rahmen für künftige Karnevalsumzüge und Veranstaltungen erarbeiten sollte. Der Gründungsvorstand bestand aus den Herren: Hans Klein, Heinz Fischer, Georg Lülsdorf, Josef Miesen, Paul Schneider und Erich Steingass.

Kurz danach kam dann Hans Impekoven als Schriftführer dazu. Den Vorsitz übernahm der Bürgermeister der Gemeinde Rheidt Herr Konrad Hess. Die Interessengemeinschaft der Ortsvereine gab sich den Namen „Festkomitee Rheidter Karneval".

Wie und in welcher Form sollte das zukünftige Karnevalsgeschehen ablaufen? Es wurde beschlossen, einen Umzug am Karnevalssonntag durchzuführen unter dem Motto „Sonntagszug Rheidt". Angeführt von einem Prinzen mit Adjutant und einem Gefolge eines Vereines oder einer Gruppierung sollte der Mittelpunkt der närrischen Session sein.
Auch heute noch wird nach diesem bewährten Konzept Karneval in Rheidt durchgeführt.

Der Kegelclub „Fall drenn" stellte mit Heinz Frohn den ersten Prinzen.

Erich Steingass übernahm als Prinzenführer die Aufgabe des Adjutanten. In den Vereinen, Clubs, Gruppen und Nachbarschaften begannen die Vorbereitungen. Es war eine Freude zu erleben, mit welcher Begeisterung die Rheidter Bürger die Arbeiten unterstützten. Das Motto des ersten Umzuges: „Endlich widder ne Zoch" traf genau ins Schwarze. Der Prinzenwagen in Gestalt einer Möhre, (De Morre Hein) zog durch die Rheidter Straßen.
Die erste Haussammlung, für die sich spontan Damen und Herren als Sammler meldeten, erbrachte den Grundstock dafür, dass genügend Musikkapellen verpflichtet werden konnten.

Maßgeblich hat Bürgermeister Heinrich Klein, als folgender Vorsitzender nach Konrad Hess das FRK geprägt. So wurden unter anderem die Herrensitzung geboren, und die Damensitzung neu aufleben lassen. Dank guter Reklame im gesamten Rhein-Sieg-Kreis erlebten viele auswärtige Besucher den Karnevalssonntagszug 1962, dem ersten Sonntagszug der Neuzeit. Im Laufe der Jahre hatten die Rheidter Karnevalsfreunde durch Erfahrung viel gelernt. Der Wagenbau wurde immer perfekter, so dass man heute schon die Liebe zum Detail entdecken kann.

Die Fußgruppen wurden bunter mit oder ohne Kleinwagen. Heute sind einige Fußgruppen weit über den Handwagen hinaus gewachsen. Auch die Männer des FRK hatten Routine bekommen und konnten von Jahr zu Jahr größere Umzüge präsentieren. Schnell hatte sich die Qualität des Sonntagszuges Rheidt herum gesprochen und die Zahl der Teilnehmer, aber auch die der Zuschauer wuchs ständig. Die dadurch entstandenen Probleme konnten in Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt, der Polizei, der Feuerwehr, der RSVG und dem Roten Kreuz bewältigt werden. Heute nehmen ca. 950 Teilnehmer und bis zu 15 Wagen am Zug teil, und an den Straßenrändern kommen bei gutem Wetter weit über 10000 Besucher. Manchmal ist die Begeisterung in den Gruppierungen so groß, dass das FRK bremsend einwirken musste, um die Chancengleichheit für die folgenden Gruppen zu ermöglichen.

1986 im 25. Jubiläumsjahr stellte das FRK selbst Prinz und Adjutant, die unterstützt wurden durch ehemalige Prinzen als Gefolge. Prinz Fred I. und Matthias Volberg als Adjutant führten die Narrenschar an. Viel Hilfe kam von erfahrenen Wagenbauern beim Bau des prächtigen Prinzenwagens unter der Federführung von Michael Ringhausen.

Das Motto Lied war „Zum Karneval am Rhein, laden wir Euch herzlich ein." In den beiden Banken wurde eine eindrucksvolle Ausstellung der letzten 25 Jahre gezeigt.

2002 wurde die in die Jahre gekommene Standarte des FRK durch eine neue ersetzt. Die erste Standarte war in Handarbeit von Josef Höngesberg geknüpft worden. Heute wird sie im Archiv aufbewahrt.

Seit Beginn des Karnevals der Neuzeit wurden alle Sonntagszüge und wichtige Ereignisse einer Session gefilmt. Dadurch ist ein aufschlussreiches Archiv über die Entwicklung des FRK entstanden. Bis in die 80er Jahre fanden Prinzenbälle in Verbindung mit der Filmvorführung des aktuellen Films des Sonntagszuges statt.

Umso mehr freut es uns. dass wir seit 2002 wieder beim öffentlichen Filmabend den Sonntagszug zeigen können, der perfekt durch den Zoom Club Niederkassel gedreht und aufbereitet wurde. Heute wird der Film von Willi Lülsdorf gedreht, der einige gute Ideen mit eingebracht hat und Filmeinspielungen von Wagenbauern und Fußgruppen bei ihrer Vorbereitung zeigt. Die komplizierter werdenden Aufgaben im Bereich der Zugleitung werden heute in einem Team erledigt, weil die ständig sich ändernden Vorschriften kaum Spielraum für Experimente übrig lassen.

Durch den Wegfall geeigneter Wagenbauplätze haben sich die betroffenen Vereine zusammen getan, und mit Hilfe von Karl Heinz Wessel eine Wagenbauhalle errichtet, die auf dem Gelände der Fa. Porta (ehemals Möbel Hausmann) steht. Hier werden Wagen gebaut und auch untergestellt. In Rheidt steht der Wagenbau immer noch im Vordergrund, sodass man jedes Jahr individuell gestaltete Wagen bestaunen kann.

Gemeinsame TÜV Untersuchungen lassen sich so einfacher durchführen.

Mittlerweile ziehen die Zugleiter der Stadt Niederkassel an einem Strang. Matthias Volberg hat einen „Runden Tisch" gegründet, wo in regelmäßigen Treffen technische Abläufe optimiert und TÜV Untersuchung terminiert werden. Eine gemeinsame Werbeinfo über die Züge in der Stadt, die Startzeiten und die Zug Wege wurden zum ersten Mal im Jahr 2010 umgesetzt. Im Festjahr 2011 haben wir interessante Aktivitäten durchgeführt, die Jung und Alt angesprochen haben.

2012 jährte sich dann zum 50. Mal der Rheidter Sonntagszug.

Selbstverständlich wurde ein Sonntagszug der Superlative geplant, wo bei auch ehemalige Gruppierungen sich einen Ruck gaben, um im Jubiläumsumzug 2012 dabei zu sein. Neben Prinz Klaus-Dieter I., Bauer Winfried und Jungfrau Josi nahmen über 900 Jecken am Sonntagszug teil. Die Rheidter Narren stellten damit wieder unter Beweis, dass in Rheidt der größte und schönste Karnevalszug an der unteren Sieg stattfindet.

50 Jahre Festkomitee Rheidter Karneval e.V. war ein schöner Grund ein großes Fest zu feiern. Gemeinsam mit Ihnen konnten wir ein tolles Jubiläum feiern, getreu dem Motto: Gemeinsam zu feiern ist am schönsten. Wir bedanken uns bei allen die im Laufe der letzten 50 Jahre mit vielen Ideen und Engagement das Festkomitee bei seiner Arbeit unterstützt haben.